KI im Unterricht: Wie Lehrer ChatGPT & Co. sinnvoll einsetzen können


Einleitung

Ein klassisch eingerichtetes Klassenzimmer wird von warmem Sonnenlicht durchflutet, während eine Lehrerin vor einer Gruppe aufmerksamer Schüler:innen steht und in der einen Hand ein aufgeschlagenes Buch, in der anderen ein leuchtendes Tablet mit der Aufschrift „AI“ hält.

Die Schulwelt steht vor einem tiefgreifenden Wandel – und mittendrin: Künstliche Intelligenz. Was vor wenigen Jahren noch nach Science-Fiction klang, ist heute Realität im Klassenzimmer. Immer mehr Lehrkräfte experimentieren mit Tools wie ChatGPT, um ihre tägliche Arbeit effizienter, kreativer und individueller zu gestalten.

KI im Unterricht ist dabei kein technischer Gimmick, sondern eine pädagogische Chance. Wenn Lehrkräfte Künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzen, können sie nicht nur Zeit sparen, sondern auch den Lernerfolg ihrer Schüler:innen gezielter fördern. Gleichzeitig stellen sich neue Fragen: Wie verändert sich die Rolle der Lehrkraft? Wo liegen die Grenzen digitaler Helfer? Und wie lässt sich der Unterricht so gestalten, dass er vom KI-Einsatz profitiert – ohne in Abhängigkeit zu geraten?

Dieser Blogpost liefert praxisnahe Antworten. Mit konkreten Beispielen, Prompts und didaktischen Empfehlungen zeigen wir, wie Lehrer:innen ChatGPT & Co. sinnvoll und verantwortungsvoll im Unterricht nutzen können – quer durch alle Fächer und Schularten.

1. Was bedeutet „KI im Unterricht“ überhaupt?

KI-Elemente (z. B. neuronales Netz, Datenströme) schweben über einem offenen Schulbuch.

Wenn von KI im Unterricht die Rede ist, denken viele zunächst an Roboter oder digitale Assistenten, die Lehrer:innen ersetzen könnten. Die Realität sieht anders – und deutlich unspektakulärer – aus. Es geht nicht um futuristische Science-Fiction, sondern um ganz konkrete Anwendungen im pädagogischen Alltag: automatisierte Textanalysen, personalisierte Lernmaterialien oder Hilfe beim Korrigieren von Aufgaben.

Unter dem Begriff Künstliche Intelligenz (KI) versteht man Systeme, die Aufgaben erledigen können, für die menschliche Intelligenz notwendig wäre – etwa das Verstehen von Sprache, das Erkennen von Mustern oder das Generieren von Texten. Im Schulkontext bedeutet das: KI-Tools wie ChatGPT, Bing CoPilot oder EduAI unterstützen Lehrer:innen dabei, schneller Inhalte zu erstellen, individuell auf Schüler:innen einzugehen und neue Unterrichtsideen zu entwickeln.

KI ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Richtig eingesetzt, ergänzt sie die pädagogische Arbeit – ohne sie zu ersetzen. Und das Beste: Die Anwendungsmöglichkeiten sind nicht auf Informatik oder Technik beschränkt. Ob Deutsch, Geschichte, Biologie oder Fremdsprachen – KI kann in allen Fächern sinnvoll eingesetzt werden.

Gerade weil die Einsatzmöglichkeiten so vielfältig sind, braucht es einen klaren Blick auf das, was KI im Unterricht leisten kann – und was nicht. Genau hier setzt dieser Beitrag an.

2. Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz in der Schule

Ein gesplittetes Bild zeigt links fröhliche Schüler:innen beim Arbeiten mit einem Tablet mit der Aufschrift „KI – Individuelles Lernen“ in einem hellen Klassenraum, während rechts eine dunkle Szene mit Warnsymbolen und dem Schriftzug „Überwachungsbedenken – Risiken von KI in der Schule“ die Schattenseiten thematisiert.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in der Schule bringt enormes Potenzial mit sich – aber auch einige Stolpersteine. Für Lehrkräfte ist es wichtig, die Chancen bewusst zu nutzen, ohne die Herausforderungen aus dem Blick zu verlieren.

Chancen: Mehr Zeit, mehr Individualisierung, mehr Kreativität

KI kann den Schulalltag spürbar erleichtern. So lassen sich mit wenigen Klicks:

  • Arbeitsblätter automatisch generieren, inklusive Aufgabenstellungen und Lösungen,
  • Texte an verschiedene Lernniveaus anpassen – ideal für heterogene Klassen,
  • Unterrichtseinheiten strukturieren – von der Einstiegsfrage bis zur Reflexion,
  • kreative Impulse liefern – etwa für Schreibanlässe, Diskussionen oder Projektideen.

Kurz: Lehrer:innen können mit KI zeitintensive Routinen automatisieren und so mehr Raum für individuelle Förderung, persönliche Gespräche und kreative Methoden schaffen.

Herausforderungen: Datenschutz, Ethik und Medienkompetenz

Wo Licht ist, ist aber auch Schatten. Der Einsatz von KI im Klassenzimmer wirft zentrale Fragen auf:

  • Datenschutz: Viele KI-Tools verarbeiten Nutzereingaben auf Servern außerhalb Europas. Das kann problematisch sein – vor allem bei personenbezogenen Daten. Schulen müssen hier klare Richtlinien haben.
  • Ethik: Wenn KI Aufgaben übernimmt, bleibt die Frage: Wer trägt die Verantwortung für Inhalte, Fehler oder Verzerrungen? Kritisches Hinterfragen ist Pflicht.
  • Kompetenz: Nicht nur Schüler:innen, auch viele Lehrer:innen brauchen Unterstützung im Umgang mit KI. Ohne fundierte Medienbildung droht Überforderung oder unkritische Nutzung.

Fazit: KI im Unterricht ist kein Selbstläufer. Sie bietet große Chancen, wenn sie pädagogisch durchdacht und verantwortungsvoll eingesetzt wird. Der Schlüssel liegt in der Haltung – und in der Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen.

3. ChatGPT für Lehrer: Ein digitales Schweizer Taschenmesser

Lehrkraft erstellt Unterrichtsmaterial mithilfe eines digitalen Assistenten (ChatGPT) am Laptop.

Kaum ein KI-Tool hat in so kurzer Zeit so viel Aufmerksamkeit bekommen wie ChatGPT. Was ursprünglich als Sprachmodell für allgemeine Fragen entwickelt wurde, hat sich rasch zu einem vielseitigen Helfer im Bildungsbereich entwickelt. Für viele Lehrkräfte ist ChatGPT heute so etwas wie das digitale Schweizer Taschenmesser des Unterrichts – handlich, flexibel und fast überall einsetzbar.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT ist ein KI-gestützter Textgenerator, der natürliche Sprache versteht und darauf reagiert. Lehrkräfte können Fragen stellen, Aufgaben formulieren oder Materialien generieren lassen – oft in Sekundenschnelle. Dabei „versteht“ ChatGPT nicht im menschlichen Sinne, aber es analysiert Sprachmuster und liefert erstaunlich stimmige Antworten.

Konkrete Einsatzmöglichkeiten im Schulalltag

1. Arbeitsblätter und Tests erstellen:
Lehrer:innen können mit gezielten Prompts vollständige Aufgabenblätter samt Lösungen generieren lassen. Ob Grammatikübungen, Matheaufgaben oder Fragen zur Lektüre – ChatGPT liefert oft sofort brauchbare Entwürfe.

2. Texte vereinfachen oder differenzieren:
Ein komplexer Sachtext soll für verschiedene Lernniveaus aufbereitet werden? ChatGPT kann Inhalte sprachlich anpassen – für Schüler:innen mit Förderbedarf, DaZ-Lernende oder besonders leistungsstarke Gruppen.

3. Unterrichtsverläufe planen:
Von der groben Struktur bis zur detaillierten Verlaufsplanung: ChatGPT unterstützt bei der Konzeption von Stunden – inklusive Einstieg, Erarbeitungsphase, Sicherung und Hausaufgabe.

4. Kreatives Schreiben anregen:
Ob Impulse für Fantasiegeschichten, Erzählanfänge oder Figurenprofile – ChatGPT kann kreative Prozesse anstoßen und Schüler:innen beim Schreiben inspirieren.

5. Rollenspiele und Debatten vorbereiten:
Mit Hilfe von ChatGPT lassen sich Gesprächsszenarien entwerfen, Argumentationshilfen generieren oder Perspektiven erarbeiten – ideal für Politik, Ethik oder Fremdsprachenunterricht.

Natürlich gilt: Nicht alles blind übernehmen! Lehrkräfte sollten die Ergebnisse prüfen, anpassen und in ihren pädagogischen Kontext einbetten. ChatGPT ersetzt keine didaktische Reflexion – es ergänzt sie.

Im nächsten Abschnitt zeigen wir, wie der Einsatz solcher Tools auch didaktisch fundiert und verantwortungsvoll gestaltet werden kann.

4. Didaktische Empfehlungen für den KI-Einsatz

Lehrkraft als Brücke zwischen Schüler:innen und KI – schützend, reflektierend, bewusst steuernd.

Künstliche Intelligenz kann den Unterricht bereichern – wenn sie didaktisch sinnvoll eingebettet wird. Der Schlüssel liegt nicht in der Technik selbst, sondern im pädagogischen Umgang damit. KI-Tools wie ChatGPT sind keine Wundermittel, sondern Werkzeuge, die gezielt und verantwortungsvoll eingesetzt werden sollten.

KI als Unterstützung, nicht als Ersatz

Lehrkräfte bleiben unersetzlich – auch im KI-Zeitalter. Sie sind nicht nur Wissensvermittler:innen, sondern vor allem Beziehungsmanager:innen, Lernbegleiter:innen und pädagogische Entscheidungsträger:innen. KI kann ihnen Arbeit abnehmen, aber nicht ihre Rolle ersetzen.

Didaktisch sinnvoll ist der Einsatz von KI dann, wenn er:

  • zielgerichtet erfolgt (z. B. zur Binnendifferenzierung),
  • transparente Kriterien verfolgt (z. B. Kompetenzorientierung),
  • reflexiv begleitet wird (z. B. Diskussion über KI-Inhalte mit Schüler:innen),
  • und in das Unterrichtsziel integriert ist – nicht davon ablenkt.

Die Rolle der Lehrkraft verändert sich

Durch KI wird die Rolle von Lehrpersonen noch stärker zur gestaltenden Instanz: Sie kuratieren Inhalte, prüfen KI-Vorschläge auf Qualität, passen Material an die Lerngruppe an und vermitteln den kritischen Umgang mit digitalen Werkzeugen. Der Fokus verlagert sich weg vom „Erstellen alles von Grund auf“ hin zum intelligenten Didaktisieren von KI-generierten Vorlagen.

Offenheit und Transparenz im Klassenzimmer

Besonders wichtig: Transparenz gegenüber Schüler:innen. Wenn im Unterricht KI eingesetzt wird, sollten Lernende wissen:

  • Wo kommt das Material her?
  • Welche Rolle spielt die KI?
  • Was kann sie – und was nicht?

Diese Offenheit fördert Medienkompetenz und verhindert ein unkritisches „ChatGPT weiß alles“-Narrativ. Gleichzeitig bietet sie Anlässe für spannende Diskussionen über Technologie, Sprache, Wahrheit und Verantwortung.

Fazit: Didaktik bleibt der Kompass

KI bietet neue Möglichkeiten – aber keine Abkürzung. Gute Lehre entsteht durch kluge Planung, Beziehungsgestaltung und reflektierte Entscheidungen. Genau hier kann KI eine wertvolle Partnerin sein – wenn Lehrkräfte den didaktischen Kompass in der Hand behalten.

5. Prompt Engineering für Lehrkräfte

Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz von ChatGPT & Co. liegt im sogenannten Prompt Engineering – also in der Kunst, gute Eingaben (Prompts) zu formulieren. Wer klar und präzise fragt, bekommt bessere, relevantere und oft auch kreativer nutzbare Antworten.

Was sind Prompts?

Ein Prompt ist der Texteingabe-Befehl, mit dem man eine KI wie ChatGPT steuert. Je genauer und kontextbezogener der Prompt, desto hilfreicher die Antwort. Für Lehrkräfte bedeutet das: Wer lernt, clever zu fragen, kann ChatGPT gezielt für Unterrichtszwecke einsetzen – ganz ohne Programmierkenntnisse.

Tipps für gute Prompts im Schulkontext

  • Klarheit: Formuliere deutlich, was du willst (z. B. „Erstelle ein Quiz mit fünf Multiple-Choice-Fragen“).
  • Kontext: Gib an, für wen die Aufgabe gedacht ist (z. B. „für die 9. Klasse Realschule“).
  • Ziel: Nenne das Lernziel oder den thematischen Fokus.
  • Struktur: Bitte um eine bestimmte Formatierung (z. B. Tabelle, Liste, Textbausteine).
  • Ton & Niveau: Definiere ggf. Sprachstil oder Schwierigkeitsgrad („in einfacher Sprache“, „akademisch“, etc.).

Praxisnahe Prompt-Beispiele für Lehrkräfte

Hier einige erprobte Prompts, die direkt im Schulalltag einsetzbar sind:

Beispiel 1 – Biologie:

„Erstelle ein Arbeitsblatt zum Thema Photosynthese für die 7. Klasse Realschule mit drei Lückentextaufgaben, einer Verständnisfrage und einer kleinen Zeichnungsaufgabe.“

Beispiel 2 – Deutsch:

„Fasse die Kurzgeschichte ‚Nachts schlafen die Ratten doch‘ von Wolfgang Borchert in einfacher Sprache zusammen. Zielgruppe: 8. Klasse Hauptschule.“

Beispiel 3 – Geschichte:

„Plane eine Unterrichtseinheit zur Französischen Revolution für die 9. Klasse Gymnasium. Gliedere die Stunde in Einstieg, Erarbeitung, Sicherung und Ausblick. Füge drei differenzierte Aufgaben hinzu.“

Beispiel 4 – Englisch:

„Schreibe einen Dialog zwischen zwei Teenagern über das Thema Social Media. Niveau: A2, geeignet für die 8. Klasse.“

Beispiel 5 – Ethik:

„Stelle fünf Diskussionsfragen zum Thema ‚Künstliche Intelligenz und Verantwortung‘ zusammen, geeignet für eine Gruppenarbeit in der 10. Klasse.“

Fazit: Wer fragt, führt

Mit den richtigen Prompts wird ChatGPT zum echten Assistenten im Lehrerzimmer. Lehrkräfte, die sich auf das Prinzip des Prompt Engineerings einlassen, können Unterrichtsmaterial in Minuten statt Stunden erstellen – und dabei individuell auf ihre Lerngruppe eingehen.

Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf weitere Tools, Plattformen und konkrete Materialien, die den KI-gestützten Unterricht noch leichter machen.

6. Konkrete Materialien und Tools für den Unterrichtsalltag

Ein metaphorischer „Werkzeugkasten“ voll digitaler Tools: Icons von ChatGPT, Canva, fobizz, etc.

Neben ChatGPT gibt es eine Vielzahl weiterer KI-gestützter Tools, die den Unterricht bereichern können. Viele davon sind kostenlos oder speziell für den Bildungsbereich entwickelt worden. Hier findest du eine Auswahl praxiserprobter Werkzeuge und Plattformen, die Lehrer:innen den Alltag erleichtern – von der Materialerstellung bis zur interaktiven Gestaltung des Unterrichts.

Kostenlose KI-Tools für Lehrkräfte

1. TeachMateAI
Ein KI-gestützter Unterrichtsplaner, der auf ChatGPT basiert. Mit wenigen Angaben generiert das Tool komplette Unterrichtsstunden, differenzierte Aufgaben und Reflexionsfragen.
👉 www.teachmateai.com

2. Worksheet Generator (by EduMagic)
Erstellt automatisch Arbeitsblätter mit verschiedenen Fragetypen (Multiple Choice, Zuordnungen, Lückentexte). Anpassbar nach Fach, Klassenstufe und Schwierigkeitsgrad.

3. Canva Magic Write
Ideal für visuelle Inhalte: Mit KI-generierter Textfunktion in Kombination mit Design-Templates lassen sich schnell Infoplakate, Präsentationen und Lernposter erstellen.
👉 www.canva.com

4. DeepL Write
Perfekt für Sprachunterricht oder eigene Textüberarbeitungen: Diese KI optimiert Stil, Grammatik und Ausdruck – auf Deutsch und Englisch.
👉 www.deepl.com/write

Plattformen & Datenbanken mit KI-Unterstützung

1. Serlo.org
Eine gemeinnützige Lernplattform mit offenen Bildungsressourcen – zunehmend auch mit KI-gestützten Erklärungshilfen.

2. fobizz
Anbieter von Fortbildungen und digitalen Tools für Lehrkräfte. Viele KI-Features wie Arbeitsblattgenerator, Lernzielplaner und eine sichere KI-Text-Assistenz speziell für Schulen.
👉 www.fobizz.com

3. ChatGPT Edu (Beta)
Ein speziell auf Bildung zugeschnittener Modus von ChatGPT mit vorkonfigurierten Prompts und Datenschutzfeatures – ideal für schulische Kontexte.

Nützliche Plugins & Browser-Erweiterungen

  • ChatGPT for Google Docs / Sheets: Integration von KI direkt in Google-Apps – ideal für schnelle Textentwürfe, Tabellen oder Unterrichtsplanungen.
  • AIPRM: Erweiterung für ChatGPT mit vorgefertigten Prompts – hilfreich für Inspiration oder Routineaufgaben.
  • PowerNotes AI: Kombiniert Recherche, Notizen und KI-gestützte Textstrukturierung – ideal für Projektunterricht oder Quellenarbeit.

Fazit: Technik, die wirklich hilft

Die vorgestellten Tools zeigen: KI muss nicht kompliziert sein. Viele Anwendungen funktionieren direkt im Browser, ohne Installation – und liefern sofort Mehrwert. Wichtig ist, gezielt auszuwählen, was wirklich zum eigenen Unterrichtsstil und zur Lerngruppe passt.

Im nächsten Abschnitt geht es darum, wie Lehrkräfte und Schüler:innen gemeinsam KI-Kompetenz aufbauen – damit der Umgang mit künstlicher Intelligenz nicht nur hilfreich, sondern auch reflektiert und zukunftsfähig ist.

7. KI-Kompetenz für Lehrer und Schüler

Jugendliche arbeiten in kleinen Gruppen mit Tablets, sichtbar im Dialog mit KI – reflektiert, neugierig.

Der Einsatz von KI im Unterricht ist mehr als nur ein technisches Update – er erfordert neue Kompetenzen auf beiden Seiten des Klassenzimmers. Lehrkräfte und Schüler:innen müssen lernen, Künstliche Intelligenz kritisch, kreativ und verantwortungsvoll zu nutzen. Diese Fähigkeit wird zur Schlüsselkompetenz in der digitalen Welt von morgen.

Warum Medienbildung KI mitdenken muss

Die Bildungspläne sprechen seit Jahren von Medienkompetenz. Doch mit der Verbreitung von ChatGPT, Bildgeneratoren und Co. reicht es nicht mehr, nur Internetrecherche und Präsentationstechniken zu lehren. Schulen müssen den Umgang mit KI explizit thematisieren:

  • Wie funktioniert ein KI-Modell?
  • Wie erkenne ich fehlerhafte oder voreingenommene KI-Antworten?
  • Wie unterscheide ich Mensch und Maschine – zum Beispiel bei Texten oder Bildern?

Diese Fragen gehören nicht nur in den Informatik- oder Ethikunterricht, sondern fachübergreifend auf die Agenda.

Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte

Viele Lehrkräfte fühlen sich unsicher im Umgang mit KI – völlig verständlich. Die gute Nachricht: Es gibt inzwischen zahlreiche niedrigschwellige Fortbildungsangebote, speziell für den schulischen Kontext.

Empfehlenswerte Formate:

  • fobizz-Fortbildungen: Kompakt, praxisnah und speziell für Pädagog:innen entwickelt.
  • Online-Selbstlernkurse von Landesmedienzentren oder Hochschulen.
  • Schulinterne Fortbildungstage, z. B. mit externen Referent:innen oder Erfahrungsgruppen.
  • Lehrer-Communities in sozialen Netzwerken (z. B. #twitterlehrerzimmer), die aktiv Tools, Prompts und Erfahrungen teilen.

Wichtig ist: Erst die eigene Kompetenz aufbauen, dann im Unterricht einsetzen.

Schüler fit machen im Umgang mit KI

Auch Schüler:innen brauchen Orientierung: Viele nutzen KI-Tools bereits – oft heimlich und ohne Einordnung. Statt Verbote auszusprechen, sollten Schulen Wege finden, den Umgang mit KI offen, kritisch und produktiv zu gestalten.

Mögliche Themen im Unterricht:

  • „Wie kann mir KI beim Lernen helfen – und wo sollte ich vorsichtig sein?“
  • „Was ist ein fairer Einsatz von ChatGPT bei Hausaufgaben?“
  • „Wie erkenne ich Fake News und Deepfakes?“
  • „Wie verändert KI unsere Berufswelt?“

Solche Fragen fördern nicht nur Technikverständnis, sondern auch reflexive Urteilsfähigkeit und ethisches Denken – zentrale Ziele schulischer Bildung.

Fazit: Bildung muss KI-kompetent werden

KI ist gekommen, um zu bleiben. Wer heute junge Menschen bildet, sollte ihnen das nötige Rüstzeug mitgeben – und selbst Vorbild im Umgang mit neuen Technologien sein. Lehrkräfte, die sich aktiv mit KI auseinandersetzen, übernehmen nicht nur Verantwortung, sondern gestalten die Schule von morgen.

Im abschließenden Abschnitt fassen wir zusammen, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um KI sinnvoll in den Unterricht zu integrieren.

Fazit

KI im Unterricht ist kein Hype – sie ist bereits Realität. Ob zur Unterrichtsvorbereitung, zur Differenzierung oder zur kreativen Gestaltung von Lernprozessen: ChatGPT & Co. bieten Lehrkräften echte Entlastung und neue pädagogische Möglichkeiten. Wer KI gezielt und reflektiert einsetzt, gewinnt Zeit für das Wesentliche – für gute Lehre, persönliche Beziehungen und individuelle Förderung.

Gleichzeitig gilt: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Schule ist kein Selbstläufer. Er erfordert didaktisches Gespür, technische Grundkenntnisse und eine klare Haltung. Lehrkräfte bleiben der entscheidende Faktor – als Gestalter:innen, Vermittler:innen und Begleiter:innen im Lernprozess.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um KI in der Schule aktiv zu gestalten statt passiv zu beobachten. Denn wer heute mit KI experimentiert, legt das Fundament für eine zukunftsfähige Bildung. Und zeigt Schüler:innen, wie man mit neuen Technologien klug, kreativ und verantwortungsvoll umgeht.

TL;DR: Was bleibt?

  • KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für Pädagogik.
  • Gute Prompts führen zu guten Ergebnissen.
  • Didaktik und Datenschutz sind entscheidend.
  • Lehrkräfte brauchen Zeit und Raum zum Ausprobieren.
  • Schüler:innen brauchen Orientierung im KI-Dschungel.

Die Schule von morgen entsteht nicht durch Technik allein – sondern durch Lehrkräfte, die sie sinnvoll nutzen.

Weiterführende Links & Quellen

Für alle, die tiefer in das Thema einsteigen oder sofort mit dem Einsatz von KI im Unterricht beginnen möchten, haben wir hier eine Auswahl an hilfreichen Links, Tools und Materialien zusammengestellt:

Tools & Plattformen

  • ChatGPT von OpenAI – Der KI-Textgenerator, auf dem viele der Beispiele in diesem Beitrag basieren.
  • fobizz KI-Tools – Speziell für Lehrer:innen entwickelte KI-Werkzeuge wie Arbeitsblatt-Generator oder Lernzielplaner.
  • TeachMateAI – Unterrichtsplanung und Materialerstellung mit KI, direkt für den Bildungsbereich konzipiert.
  • Canva Magic Write – Text- und Design-Kombination für ansprechende Lernmaterialien.
  • Serlo.org – Freie Lernplattform mit wachsender KI-Unterstützung.

Hintergrundwissen & Medienkompetenz

Prompt-Sammlungen & Inspiration


Hinweis: Bitte prüfe bei der Nutzung externer KI-Tools immer die geltenden Datenschutzrichtlinien deiner Schule bzw. deines Bundeslands.


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